Was sind Verspätungszuschläge? Und wer ist überhaupt dazu verpflichtet eine Steuererklärung abzugeben beziehungsweise Zuschläge bei einer verspäteten Steuererklärung zu zahlen?
Daniel Schollenberger macht es leicht erklärt: Ein Verspätungszuschlag betrifft diejenigen, die über eine gewisse Frist hinaus ihre Steuererklärung verspätet abgeben. Dabei wird allerdings zwischen Arbeitnehmern und Selbstständigen, sowie anderen Fällen unterschieden.
Der gängige Arbeitnehmer darf seine Steuererklärung jährlich freiwillig abgeben und hat dazu bis zu vier Jahre nach dem jeweiligen Steuerjahr Zeit. Um eine Pflicht handelt es sich zum Beispiel bei Leuten mit den Steuerklassen 3 und 5, sowie welche die Kurzarbeiter- oder Elterngeld erhalten, oder auch Geld vom Staat beziehen, und außerdem im Thema Vermietung oder Kleingewerbe tätig sind. Die Fristen können von Jahr zu Jahr variieren, in diesem Jahr (2021) endete die Frist am 31.07. für die Erklärung vom Vorjahr, also in dem Fall 2020. Durch Ausnahmezustände wie Corona wurde die Frist aber um 3 Monate verlängert.
Sobald sich jedoch das Finanzamt meldet um nach einer Steuererklärung zu verlangen, oder jemand entscheidet sich seine Steuererklärung verspätet abzugeben, wird ein Zuschlag bei einer Verspätung ermittelt der sich nach §152 AO richtet, das heißt, dass 0,25% der festgesetzten Steuer, also mindestens 25€/monat berechnet werden.
Wie sieht es allerdings für diejenigen aus, die nichts von ihrer Abgabepflicht wissen, wie im Ausnahmefall von Kurzarbeitergeld dank einer Pandemie? Kann Unschuld in dem Fall vor Strafe schützen? Am besten ist es in jedem Fall sich selbst schlau zu machen, bei externer Hilfe, also in diesem Falle ein Steuerberater, kann die Frist sogar noch mal um ein paar Monate verlängert werden.
Zum Thema Rentner variieren die Regeln von Bundesland zu Bundesland. Generell wird versucht, die Steuererklärungen den Rentnern so einfach wie möglich zu machen, sodass sie nur noch den wichtigsten Teil der Erklärung erfüllen müssen. Der Nachteil für den Rentner kann darin allerdings bestehen, dass er nicht weiß, wie er am besten Absetzen kann, da in Pflichtteil nicht mehr danach gefragt wird. Zuschläge wegen Verspätung gibt es für Rentner allerdings erst, wenn dieser seine Pflicht selbst vernachlässigt. Der Proaktive Späti wird vom Verspätungszuschlag erlassen.
Generell gibt es einen Grundfreibetrag, der unterschiedlich hoch für ledige und verheiratete ist. Solo liegt dieser im Jahr 2021 bei 9984€ und verdoppelt sich bei einem ehelichem Paar. Wenn ein Rentner nicht über diesen Freibetrag kommt, darf er sich natürlich befreien lassen.
Neben dem Verspätungszuschlag gibt es unter anderem das Zwangsgeld, welches aufgesetzt wird, nachdem das Finanzamt den Steuererklärer bereits eine Mahnung geschickt hat. Dies liegt pro Steuererklärung zwischen 150-300€, welches dann im Steuerbescheid angefordert wird.
Mit Hilfe von Online-Portalen zur Steuererklärung wie Elster, wird einem die Erklärung leicht gemacht. Für diejenigen, die sich Unsicher wegen Nebeneinkünften sind wie Vermietung oder Sondereinkommen, denen ein Steuerberater jedoch zu teuer ist, können sich bei der Lohnsteuerhilfe beraten lassen. Leute, die etwas mehr tätig sind sollten sich wenigstens im ersten Jahr einen Steuerberater zulegen, der ihnen dann für die weiteren Jahre das Know-how gibt, seine Steuererklärung künftig selbst zu gestalten.